Historie
Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Einblick auf längst vergangene Zeiten in Oberdolling gewähren mit Bildern, die aus unserem Archiv stammen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Aufnahmen aus der Nachkriegszeit. Eine Zeit in der es noch kaum befestigte Straßen gab, der alte Pfarrhof und die beiden alten Schulhäuser noch standen. Sofern Sie noch historisches Bildmaterial von Oberdolling besitzen, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns und damit unsere Gemeinde daran teilhaben lassen würden.
Dorfgeschichte
Obwohl die Gemeinde bzw. Ortschaft Oberdolling urkundlich erstmals 825/27 als „Tullinga“ -in späteren mittelalterlichen Quellen als „Tollingin“, „Tollingen“ oder „Tolling“ – erwähnt wird, reicht ihre Geschichte und die ihrer Ortsteile weit in die Frühzeit zurück. Siedlungsspuren sind durch Bodenfunde bis in die Bronzezeit (1800-800 v. Chr.) nachweisbar, über eine keltische (Hügelgräber, Viereckschanzen) und römische Besiedlung (Grabstein, Römerstraße) des Kelsgaus erfolgte schließlich die Ortsgründung als sog. „-ing“-Ort durch einen germanischen Sippenführer namens Tollo in der Völkerwanderungszeit und der bajuwarischen Landnahme um ca. 800 n.Chr.
Die Ortsgeschichte war im Mittelalter nachhaltig geprägt von dem auf einer Wasserburg ansässigen Ortsadel, deren erster, aber nicht urkundlich nachweisbarer Vertreter das Geschlecht der Dollinger war, einer vor allem im 14. Jahrhundert mächtigen Regensburger Patrizierfamilie mit dem legendären Ahnherrn Hans Dollinger, berühmt durch seinen Zweikampf mit dem Riesen Krako (Dollinger Lied).
Der Ursprung dieser Familie ist aber sicherlich auf den herkunfts- bzw. namensgebenden Ort „ze Tollingen“ zurückzuführen; sie übersiedelte wahrscheinlich infolge der Ungarneinfälle Ende des 9. Jahrhunderts ins sichere Regensburg und brachte namhafte Persönlichkeiten, u.a. einen Engelhard von Tollingen, 1259-1261 Bischof von Eichstätt, hervor. Das seit 1984/85 bestehende Gemeindewappen gründet sich aber auf den Geschlechterwappen des erstmals 1339 urkundlich verbürgten Besitzers Ulrich von Mendorf und des seit 1692 benannten Freiherrn Franz Philipp von und zu Hegnenberg, genannt Dux, dessen Grabstein sich in der Oberdollinger Pfarrkirche befindet. Dieser hatte den Sitz im Tausch gegen die Hofmark Oberhaunstadt vom Jesuitenkolleg Ingolstadt erworben, das die im 30-jährigen Krieg zerstörte Burg als barocke Schlossanlage hatte wiederaufbauen lassen. Als Besitzer von Oberdolling, das erstmals 1492 als Hofmark bezeichnet wurde und zugleich ein Schergenamt besaß, werden im Mittelalter bedeutende regionale Adelsfamilie wie die Meilinger, Baiersdorfer oder Ramelsteiner aufgeführt.
Nach dem Gemeindeedikt von 1804 bildeten sich aus den ehemaligen Hofmarken Ober- und Unterdolling (erstmals 1466 benannt) eigenständige Gemeinden, die vor der Landkreisreform 1972 dem Landkreis Ingolstadt angehörten, nunmehr aber dem Landkreis Eichstätt. Die Gemeinde Oberdolling umfasste damals jedoch nur die Ortschaften Oberdolling, Weißendorf und Sankt Lorenzi; die kleinere Gemeinde Unterdolling die Orte Unterdolling, Hagenstetten und Harlanden. Das Schloss mit einer Brauerei war nach der endgültigen Auflösung der Hofmark 1821 zweischenzeitlich in bäuerlichen Besitz übergegangen, brannte 1931 ab und wurde vom damaligen Besitzer, der Familie Foerster, in deren Eigentum es sich bis heute befindet, neu errichtet. Im Januar 1972 sprachen sich aber die Bürger Unterdollings für eine freiwillige Eingemeindung nach Oberdolling aus. Dieser Anschluss versetzte die so vergrößerte Gemeinde Oberdolling in die Lage, bei der Gemeindereform 1978 die Selbstständigkeit zu behalten, wenn auch nur im Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden Mindelstetten und Pförring zu einer Verwaltungsgemeinschaft.
Literaturhinweis:“DAS REGENSBURGER DOLLINGERLIED“ ist im Buchverlag der Mittelbayerischen Zeitung Regensburg erschienen.
Autoren: Karl Heinz Göller / Herbert W. Wurster
WAPPEN
WAPPEN
Wappenannahme: Die Gemeinde Oberdolling nahm mit Beschluß des Gemeinderates vom 14. Dezember 1984 nebenstehendes Wappen an (Wappenentwurf: Theodor Goerge). Die Regierung von Oberbayern stimmte der Annahme des Wappens am 25. März 1985 zu.
Wappenbeschreibung: Unter silbernem Schildhaupt, darin ein schwarzer Hauptpfahl, in Schwarz ein rot gekrönter und bewehrter goldener Löwenrumpf.
Wappenbegründung: In Oberdolling ist seit Beginn des 12. Jahrhunderts Ortsadel nachweisbar, der wohl bereits die Wasserburg bewohnte. Als erster urkundlich verbürgter Burgbesitzer erscheint 1339 Ulrich von Mendorf, dessen Wappen, ein Hauptpfahl, in verkürzter Form in das Schildhaupt des Gemeindewappens übernommen wurde.
Die Besitzer von Oberdolling, das 1442 erstmals als Hofmark (Niedergerichtsbezirk) bezeichnet wurde, wechselten in der Folgezeit häufig. 1649 erwarb das Jesuitenkollegium Ingolstadt die im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannte Burg und ließ sie als stattliche Schloßanlage wieder aufbauen.1692 vertauschten die Jesuiten die Hofmark Oberdolling gegen die Hofmark Oberhaunstadt an die Freiherrn von und zu Hegnenberg, genannt Dux, die die Hofmark bis zur Auflösung 1821 besaßen. Aus dem Wappen dieser Familie stammt der Löwenrumpf im gemeindlichen Wappen.
Verladegemeinschaft für Zuckerrüben Dolling 1959 – 1992
Die Verladegemeinschaft wurde am 2. Juli 1959 gegründet. 1959 wurde eine Kipphebebühne angeschafft. 1976 erwarb die Gemeinschaft eine fahrbare Verladeanlage. Diese wurde 1986 durch eine stationäre Doppelverladeanlage ersetzt. Von 1986 bis 1991 wurden durchschnittlich 1292 Waggons/Saison in Oberdolling verladen. Der letzte Waggon verließ Oberdolling am 2.12.1992.
100 Jahre Kloster Oberdolling
1901 – 2001
Die Verladegemeinschaft wurde am 2. Juli 1959 gegründet. 1959 wurde eine Kipphebebühne angeschafft. 1976 erwarb die Gemeinschaft eine fahrbare Verladeanlage. Diese wurde 1986 durch eine stationäre Doppelverladeanlage ersetzt. Von 1986 bis 1991 wurden durchschnittlich 1292 Waggons/Saison in Oberdolling verladen. Der letzte Waggon verließ Oberdolling am 2.12.1992.