Historie

Im Folgenden möchten wir Ihnen einen Einblick auf längst vergangene Zeiten in Oberdolling gewähren mit Bildern, die aus unserem Archiv stammen. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Aufnahmen aus der Nachkriegszeit. Eine Zeit in der es noch kaum befestigte Straßen gab, der alte Pfarrhof und die beiden alten Schulhäuser noch standen. Sofern Sie noch historisches Bildmaterial von Oberdolling besitzen, würden wir uns sehr freuen, wenn Sie uns und damit unsere Gemeinde daran teilhaben lassen würden.

Dorfgeschichte

Obwohl die Gemeinde bzw. Ortschaft Oberdolling urkundlich erstmals 825/27 als „Tullinga“ -in späteren mittelalterlichen Quellen als „Tollingin“, „Tollingen“ oder „Tolling“ – erwähnt wird, reicht ihre Geschichte und die ihrer Ortsteile weit in die Frühzeit zurück. Siedlungsspuren sind durch Bodenfunde bis in die Bronzezeit (1800-800 v. Chr.) nachweisbar, über eine keltische (Hügelgräber, Viereckschanzen) und römische Besiedlung (Grabstein, Römerstraße) des Kelsgaus erfolgte schließlich die Ortsgründung als sog. „-ing“-Ort durch einen germanischen Sippenführer namens Tollo in der Völkerwanderungszeit und der bajuwarischen Landnahme um ca. 800 n.Chr.

Die Ortsgeschichte war im Mittelalter nachhaltig geprägt von dem auf einer Wasserburg ansässigen Ortsadel, deren erster, aber nicht urkundlich nachweisbarer Vertreter das Geschlecht der Dollinger war, einer vor allem im 14. Jahrhundert mächtigen Regensburger Patrizierfamilie mit dem legendären Ahnherrn Hans Dollinger, berühmt durch seinen Zweikampf mit dem Riesen Krako (Dollinger Lied).

Der Ursprung dieser Familie ist aber sicherlich auf den herkunfts- bzw. namensgebenden Ort „ze Tollingen“ zurückzuführen; sie übersiedelte wahrscheinlich infolge der Ungarneinfälle Ende des 9. Jahrhunderts ins sichere Regensburg und brachte namhafte Persönlichkeiten, u.a. einen Engelhard von Tollingen, 1259-1261 Bischof von Eichstätt, hervor. Das seit 1984/85 bestehende Gemeindewappen gründet sich aber auf den Geschlechterwappen des erstmals 1339 urkundlich verbürgten Besitzers Ulrich von Mendorf und des seit 1692 benannten Freiherrn Franz Philipp von und zu Hegnenberg, genannt Dux, dessen Grabstein sich in der Oberdollinger Pfarrkirche befindet. Dieser hatte den Sitz im Tausch gegen die Hofmark Oberhaunstadt vom Jesuitenkolleg Ingolstadt erworben, das die im 30-jährigen Krieg zerstörte Burg als barocke Schlossanlage hatte wiederaufbauen lassen. Als Besitzer von Oberdolling, das erstmals 1492 als Hofmark bezeichnet wurde und zugleich ein Schergenamt besaß, werden im Mittelalter bedeutende regionale Adelsfamilie wie die Meilinger, Baiersdorfer oder Ramelsteiner aufgeführt.

Nach dem Gemeindeedikt von 1804 bildeten sich aus den ehemaligen Hofmarken Ober- und Unterdolling (erstmals 1466 benannt) eigenständige Gemeinden, die vor der Landkreisreform 1972 dem Landkreis Ingolstadt angehörten, nunmehr aber dem Landkreis Eichstätt. Die Gemeinde Oberdolling umfasste damals jedoch nur die Ortschaften Oberdolling, Weißendorf und Sankt Lorenzi; die kleinere Gemeinde Unterdolling die Orte Unterdolling, Hagenstetten und Harlanden. Das Schloss mit einer Brauerei war nach der endgültigen Auflösung der Hofmark 1821 zweischenzeitlich in bäuerlichen Besitz übergegangen, brannte 1931 ab und wurde vom damaligen Besitzer, der Familie Foerster, in deren Eigentum es sich bis heute befindet, neu errichtet. Im Januar 1972 sprachen sich aber die Bürger Unterdollings für eine freiwillige Eingemeindung nach Oberdolling aus. Dieser Anschluss versetzte die so vergrößerte Gemeinde Oberdolling in die Lage, bei der Gemeindereform 1978 die Selbstständigkeit zu behalten, wenn auch nur im Zusammenschluss mit den Nachbargemeinden Mindelstetten und Pförring zu einer Verwaltungsgemeinschaft.

Literaturhinweis:“DAS REGENSBURGER DOLLINGERLIED“ ist im Buchverlag der Mittelbayerischen Zeitung Regensburg erschienen.
Autoren: Karl Heinz Göller / Herbert W. Wurster

WAPPEN

WAPPEN

Wappenannahme:
Die Gemeinde Oberdolling nahm mit Beschluß des Gemeinderates vom 14. Dezember 1984 nebenstehendes Wappen an (Wappenentwurf: Theodor Goerge). Die Regierung von Oberbayern stimmte der Annahme des Wappens am 25. März 1985 zu.
Wappenbeschreibung:
Unter silbernem Schildhaupt, darin ein schwarzer Hauptpfahl, in Schwarz ein rot gekrönter und bewehrter goldener Löwenrumpf.
Wappenbegründung:
In Oberdolling ist seit Beginn des 12. Jahrhunderts Ortsadel nachweisbar, der wohl bereits die Wasserburg bewohnte. Als erster urkundlich verbürgter Burgbesitzer erscheint 1339 Ulrich von Mendorf, dessen Wappen, ein Hauptpfahl, in verkürzter Form in das Schildhaupt des Gemeindewappens übernommen wurde. Die Besitzer von Oberdolling, das 1442 erstmals als Hofmark (Niedergerichtsbezirk) bezeichnet wurde, wechselten in der Folgezeit häufig. 1649 erwarb das Jesuitenkollegium Ingolstadt die im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannte Burg und ließ sie als stattliche Schloßanlage wieder aufbauen.1692 vertauschten die Jesuiten die Hofmark Oberdolling gegen die Hofmark Oberhaunstadt an die Freiherrn von und zu Hegnenberg, genannt Dux, die die Hofmark bis zur Auflösung 1821 besaßen. Aus dem Wappen dieser Familie stammt der Löwenrumpf im gemeindlichen Wappen.

Wappenannahme: Die Gemeinde Oberdolling nahm mit Beschluß des Gemeinderates vom 14. Dezember 1984 nebenstehendes Wappen an (Wappenentwurf: Theodor Goerge). Die Regierung von Oberbayern stimmte der Annahme des Wappens am 25. März 1985 zu.

Wappenbeschreibung: Unter silbernem Schildhaupt, darin ein schwarzer Hauptpfahl, in Schwarz ein rot gekrönter und bewehrter goldener Löwenrumpf.

Wappenbegründung: In Oberdolling ist seit Beginn des 12. Jahrhunderts Ortsadel nachweisbar, der wohl bereits die Wasserburg bewohnte. Als erster urkundlich verbürgter Burgbesitzer erscheint 1339 Ulrich von Mendorf, dessen Wappen, ein Hauptpfahl, in verkürzter Form in das Schildhaupt des Gemeindewappens übernommen wurde.

Die Besitzer von Oberdolling, das 1442 erstmals als Hofmark (Niedergerichtsbezirk) bezeichnet wurde, wechselten in der Folgezeit häufig. 1649 erwarb das Jesuitenkollegium Ingolstadt die im Dreißigjährigen Krieg niedergebrannte Burg und ließ sie als stattliche Schloßanlage wieder aufbauen.1692 vertauschten die Jesuiten die Hofmark Oberdolling gegen die Hofmark Oberhaunstadt an die Freiherrn von und zu Hegnenberg, genannt Dux, die die Hofmark bis zur Auflösung 1821 besaßen. Aus dem Wappen dieser Familie stammt der Löwenrumpf im gemeindlichen Wappen.

Verladegemeinschaft für Zuckerrüben Dolling 1959 – 1992

Die Verladegemeinschaft wurde am 2. Juli 1959 gegründet. 1959 wurde eine Kipphebebühne angeschafft. 1976 erwarb die Gemeinschaft eine fahrbare Verladeanlage. Diese wurde 1986 durch eine stationäre Doppelverladeanlage ersetzt. Von 1986 bis 1991 wurden durchschnittlich 1292 Waggons/Saison in Oberdolling verladen. Der letzte Waggon verließ Oberdolling am 2.12.1992.

100 Jahre Kloster Oberdolling

1901 – 2001

Die Verladegemeinschaft wurde am 2. Juli 1959 gegründet. 1959 wurde eine Kipphebebühne angeschafft. 1976 erwarb die Gemeinschaft eine fahrbare Verladeanlage. Diese wurde 1986 durch eine stationäre Doppelverladeanlage ersetzt. Von 1986 bis 1991 wurden durchschnittlich 1292 Waggons/Saison in Oberdolling verladen. Der letzte Waggon verließ Oberdolling am 2.12.1992.

Laut einem Zeitungsartikel des Donau Kurier aus dem Jahr 1979 wurde in Oberdolling erstmals 1803 ein ordentlicher Schulbetrieb abgehalten (…). Der Unterricht fand in einem Mesnerhäusl, (dem jetzigen Anwesen Brunner) statt. Die Kinder wurden von einem Lehrer unterrichtet, der auch noch Schneider war. Die Bücher mussten die Kinder selbst mitbringen. Die Einrichtung war recht primitiv.

Im Jahr 1863 wurde dann daneben ein neues Schulhaus errichtet. Im Vorbericht zum Plan heißt es: „Das zu erbauende Schulhaus Oberdolling kommt zum größeren Teile in den jetzigen Schulhof, zum kleineren auf Gemeindegrund zu stehen (…).“ Die Baukosten betrugen 5.500 Mark. Davon konnten 1.056 Mark als Hand- und Spanndienste von den Bürgern selbst abgeleistet werden. Laut Plan vom Februar 1860 sollte das Schulzimmer im ersten Stock für 45 Kinder Platz bieten. Auf der selben Etage befand sich noch ein kleiner Nebenraum. Dort war längere Zeit die landwirtschaftliche Berufsschule der Mädchen untergebracht, bevor sie im Schuljahr 1957/58 nach Kösching kam. Das Schulgebäude enthielt außerdem eine Lehrerwohnung im Erdgeschoss.

Dieses Schulhaus wurde bis zur Eröffnung der Klosterschule von allen Kindern der Gemeinde besucht. Erst ab 1901 wurde es fast vier Jahrzehnte lang als reines Knabenschulhaus genutzt und 1979 schließlich abgerissen. Wo es nicht ganz 120 Jahre lang stand, befindet sich heute das Kriegerdenkmal.


Kloster Oberdolling

Bereits im Schuljahr 1885/86 wurde das Oberdollinger Schulhaus für die über hundert Schüler zu eng. So forderte 1888 das Königl. Bezirksamt die Schulsprengelvertretung Oberdolling dazu auf, das bestehende Schulhaus zu erweitern, oder ein neues zu errichten. Die Gemeinden Ober- und Unterdolling sahen sich aber finanziell nicht in der Lage, das Oberdollinger Schulgebäude zu vergrößern. Nach erneuten Aufforderungen zur Beschlussfassung über eine Schulhausvergrößerung in den Jahren 1890 und 1894 wurde schließlich im Juli 1894 eine Fristverlängerung bis zum Frühjahr 1897 gewährt. Die starke Inanspruchnahme der Gemeinde mit Spanndiensten beim Neubau der Pfarrkirche und der durch den Kirchenbau bedingte Platzmangel waren die Gründe dafür. Es sollen aber bereits Pläne und Kostenvoranschläge eingeholt werden. So reichten die Gemeinden im April 1897 einen Plan über den Anbau eines zweiten Schulzimmers an das bestehende Schulhaus und den Ausbau der Aborte ein.

Pfarrer Andreas Bücherl war jedoch davon überzeugt, dass die Erziehung der Mädchen durch eher einen Lernerfolg und eine christliche Erziehung gewährleisten würde, als die zusätzliche Anstellung eines Hilfslehrers. Aus diesem Anliegen fragte er am 17. Mai 1897 beim Orden der Arme Schulschwestern am Anger in München an.

Nachdem Pfarrer Bücherl eine Schenkung von 10.000 Mark für eine klösterliche Schule zugesagt hatte, beschloss am 6. Juni 1897 die Schulsprengelvertretung Oberdolling das Projekt der Erweiterung des bestehenden Schulhauses fallen zu lassen. Stattdessen sollte eine eigene Schule errichtet, und diese den Armen Schulschwestern übertragen werden.
Trotzdem bereits am 17. Juni die Bürger beider Gemeinden mehrheitlich für einen Schulhausneubau und eine klösterliche Mädchenschule gestimmt hatten, verlangte die Königliche Regierung von Oberbayern nach der Erstellung eines Kostenvoranschlages und der genauen Auflistung der einmalig, sowie der jährlichen anfallenden Kosten eine erneute Abstimmung in den Gemeindeversammlungen von Ober- und Unterdolling. Daraufhin folgte die Ernüchterung bei der Schulsprengelvertretung und den Gemeinden.

Ein jährlicher Aufwand von 1.331 Mark, der sich vor allem aus den Kosten für den Unterhalt von zwei Schwestern und einer Magd ergeben hatte, konnte nicht allein durch die Zinsen der 13.000 Mark aus der Schenkung Pfarrer Bücherls – er hatte noch 3.000 Mark zur Beschaffung von Brennholz zugestiftet – bestritten werden. Auch die enorm hohe Bausumme von 20.000 Mark überstiegen die Erwartungen der Gemeinde bei weitem. Außerdem war das Baugrundstück beim Armenhaus, das die Gemeinde Oberdolling kostenlos zur Verfügung stellen wollte, wegen seiner Entfernung zur Kirche nicht geeignet. Die Armen Schulschwestern, die bis in die 20er Jahre in strenger Klausur lebten, durften die Schwesternwohnung selbst zum Kirchenbesuch nur dann verlassen, wenn die Kirche ganz in der Nähe lag. So musste die Gemeinde um rund 2.000 Mark einen Bauplatz an der Westseite des Kirchplatzes erwerben.

In dieser Situation war es vor allem der Großzügigkeit von Pfarrer Andreas Bücherl zu verdanken, dass doch noch eine Mädchenschule unter Leitung der Armen Schulschwestern entstand.

Wie ein Schreiben des Königlichen Bezirksamtes an die Gemeindeverwaltung Oberdolling belegt, verpflichtete sich Pfarrer Bücherl am 18. Juni gleichen Jahres, den Bauplatz zu finanzieren. Zudem sollten die Gemeinden Ober- und Unterdolling laut dem selben Schreiben von den Baukosten 20.000 Mark insgesamt nur 12.000 Mark zahlen, aufgeteilt nach dem Steuersoll. Das war genau der Betrag, mit dem die Gemeinden vor der Erstellung eines Kostenvoranschlags gerechnet hatten. Den Rest wollte, abgesehen von 3.000 Mark, die von Kreisfonds als Zuschuss erbeten wurden, Pfarrer Bücherl selbst tragen. Auch die jährlichen Ausgaben von 1.331 Mark wollte Pfarrer Bücherl zum Großteil übernehmen. Seine mit 10.000 Mark begründete Mädchenschulfondsstiftung würde jährlich bei einer 3 1/2 fachen Verzinsung 350 Mark abwerfen. Seine Zustiftung zur Beschaffung von Brennholz in Höhe von 3.000 Mark weitere 105 Mark. Pfarrer Bücherl verpflichtete sich nun dazu, durch Zustiftung die Mädchenschulfondsstiftung in den Folgejahren so zu erhöhen, dass sie 560 Mark Zinsen brachten.
Bis es soweit wäre, wollte er die angefallenen Zinsen selbst jährlich auf den Betrag von 560 Mark aufstocken. Da auch das Schulgeld der Mädchen in Höhe von 188 Mark und das gemeindliche Honorar für den Arbeitsunterricht in Höhe von 44 Mark zur Finanzierung des jährlichen Unterhalts der Mädchenschule verwendet werden konnte, würde auf beide Gemeinden unter Berücksichtigung kleiner sächlicher Bedürfnisse der Mädchenschule demnach nur noch eine jährliche Belastung von 440 Mark kommen. Die Hauseinrichtung der Armen Schulschwestern wollte eine Wohltäterin stiften. Die Einrichtung des Schulsaales, die 500 Mark kosten sollte, sollten die Gemeinden tragen. Ende 1899/Anfang 1900 erfolgte schließlich die Zustimmung der Gemeinden Ober- und Unterdolling zum Bau eines Mädchenschulhauses und der Einführung der Schulschwestern. Die Gemeinde Oberdolling nahm noch im Jahr 1900 bei der Versicherungsanstalt für Oberbayern zu 4 %ein Darlehen in Höhe von 5.686 Mark auf. Die Gemeinde Unterdolling ein Darlehen in Höhe von 4.314 Mark. Bis Ende 1918 sollten sie zurückgezahlt werden.

Am 17. Januar 1900 änderte Pfarrer Bücherl außerdem sein Testament dahingehend, dass er den Schulfond zur Einführung Armer Schulschwestern zum Universalerben erklärte.


Pfarrer Andreas Bücherl

Am 24. April 1901 erfolgte die feierliche Eröffnung der Klosterschule mit dem Einzug der beiden Armen Schulschwestern M. Leonidas Rattacher und M. Triphina Schwarz. Vor der Übernahme des Klosters hatte das Generalat der Armen Schulschwestern vom Regensburger Bischof die oberhirtliche Genehmigung und den Segen erbeten. Der Stifter des Klosters, Pfarrer Andreas Bücherl, konnte die Einführung der Schwestern nicht mehr erleben. Er verstarb zehn Tage vorher und wurde auf dem Oberdollinger Friedhof begraben.

Über die Einführung erfährt man aus der Ingolstädter Zeitung Näheres:

„Oberdolling, 25. April.
Die hiesige Pfarrgemeinde feierte gestern das Fest des hl. Georg, des Patrons unserer Pfarrkirche, in höchst würdiger Weise. Früh 1/2 7 Uhr war Frühamt, 9 Uhr Predigt und festliches Hochamt; Nachmittags 2 Uhr feierliche Vesper. Den Hauptglanzpunkt dieser Feier aber bildete die nach der Vesper erfolgte Einführung der armen Schulschwestern in das von dem verstorbenen Herrn Pfarrer Bücherl erbaute Schulhaus, welches förmlich in Kränze und Girlanden eingehüllt war, statt. Herr Pfarrprovisor Moser gedachte in kurzen, sehr zu herzen gehenden Worten der Verdienste unseres Herrn Pfarrers, der für die Pfarrgemeinde dieses Opfer gebracht und forderte die Anwesenden auf, diesem ihren Herrn Pfarrer dadurch Dank zu zollen, dass sie seiner im Gebete stets gedenken wollen. Herr k. Distriktschulinspektor Ruhrseitz von Oberhaunstadt schilderte in einer kurzen Ansprache die Vorteile einer solchen Schule in Bezug auf Bildung und religiöse Erziehung der Kinder gerade in dieser sturmbewegten Zeit. Hochw. Herr geistlicher Vertreter des Mutterhauses der armen Schulschwestern aus München dankte der Pfarrgemeinde für den liebevollen, herzlichen Empfang, der den Schwestern bereitet wurde und wies die armen Schwestern in ihr Amt ein. Möge dieses gestern eröffnete Mädchenschulhaus sein ein ewiger Denkstein über dem Grabe seines Stifters und Gottes Segen allzeit mit den armen Schulschwestern sein, damit dieses eine würdige Anstalt bleibe und der Same, den die armen Schwestern in die Herzen der Kinder streuen, auch hundertfältige Frucht bringen.
Das gebe Gott!“

Einem Artikel der Ingolstädter Zeitung vom 6. März 1906 zufolge kam es am 2. März 1906 tatsächlich zur Kündigung des Schulvertrags von Seiten des Generalats der Armen Schulschwestern. Die klösterliche Schule sollte aufgelöst werden. Das bedeutete aber zugleich auch den Verlust des Klostergebäudes als Schulhaus, da Pfarrer Bücherl seine Stiftung und sein Erbe an die Bedingung der Übernahme der Schule durch die Klosterschwestern geknüpft hatte. Die Bevölkerung der beiden Gemeinden war wegen der Vorgänge, die zum drohenden Weggang geführt hatten, erzürnt, und lies es sogar zu „Tätlichkeiten“ kommen. Wer der Urheber für die Kündigung im Jahr 1906 war, klärt ein Schreiben aus dem Jahr 1936, also 30 Jahre später, auf:

„Als im Jahre 1905 und 1906 von Seiten eines Lehrers und hiesigen Pfarrers Bestrebungen zur Verdrängung der Schwestern im Gange waren, mussten beide die Gemeinde verlassen, so erbost war das Volk, das treu zu seinen Schwestern stand.“

Der Hergang, der schließlich zur Kündigung führte, war wahrscheinlich folgender: Der Lehrer, von Bücherl Nachfolger Sagstetter unterstützt, war mit der Aufteilung in eine Mädchen- und eine Knabenschule nicht zufrieden. Er wollte lieber eine Zusammenfassung der niedrigeren und der höheren Klassen. Um das durchzusetzen, mussten die Schulschwestern das Feld räumen. Der Lehrer fand tatsächlich auch einen wunden Punkt bei den Schulschwestern: Am 14. März 1900 war von der Königlichen Regierung von Oberbayern genehmigt worden, dass „zwei Ordensschwestern aus dem Mutterhause der armen Schulschwestern d. N. D. zu München, darunter eine Lehrfrau, (…) Aufenthalt nehmen.“ Tatsächlich war seit August 1904 aber eine dritte Schwester im Oberdollinger Kloster. Der Orden hatte von Anfang an eine Lehrschwester für den Elementarunterricht und eine Handarbeitsschwester nach Oberdolling entsandt. Mit dem Wegfall der strengen Klausur schickte er dann noch eine Küchenschwester. Als die Anwesenheit von drei Ordensfrauen, darunter einer zweiten Lehrerin, beanstandet wurde, kündigte der Orden. Schließlich konnte der Konflikt beigelegt werden, da die Schulsprengelvertretung im April 1906 in einem neuen Schulvertrag einer Handarbeits- und einer Küchenschwester zustimmte.

Ab 1901 bestanden in Oberdolling die Mädchen- und die Knabenschule als völlig voneinander unabhängige Institutionen. Die Kinder mussten Anfang des 20. Jahrhunderts sieben Jahre lang in die Werktagsschule und dann drei Jahre lang in die Sonntagsschule gehen. Ein wesentlicher Bestandteil der „Faddaschui“; war die Christenlehre. Diese erteilten meist die jeweiligen Pfarrherren gleich nach dem Gottesdienst. Das Schuljahr begann damals nach Ostern. Erst ab dem Schuljahr 1941/42 wurde von Mitte September bis zu den Sommerferien unterrichtet. So fing das Schuljahr im Jahr 1901 am 1. Mai an.

Nach M. Leonidas Rattacher und M. Oliveria Senft kam als dritte Oberin M. Askania Babel 1906 nach Oberdolling. Durch ihre Vermittlung erhielt Karl Babel im Badergeschäft der Eigenschins eine Anstellung. Er heiratete dann die Tochter und übernahm, nachdem der Sohn Otto Eigenschin im 1. Weltkrieg vermisst wurde, das Geschäft.

Da Askania Babel 1912 schwer erkrankte, nahm M. Isaia Mayr ihren Platz ein. An die nachfolgende Oberin, M. Irmengard Pöschl, erinnern sich noch unsere älteren Mitbürgerinnen. Sie wirkte von August 1916 bis zu ihrem Tod am 3.7.1933 im Kloster.

Irmengard Pöschl war zuckerkrank. Sie hatte sehr viele Kinder im Unterricht und war überlastet. Nur Handarbeitsschwester M. Giuseppe Schambeck, seit 1913 in Oberdolling, half ihr. Später kam dann immer wieder eine Bonnetschwester zur Unterstützung ins Kloster. Die Bonnetschwestern waren zwar oft schon fertig ausgebildete Lehrerinnen, sie hatten aber ihr Gelübde noch nicht abgelegt. Die Bezeichnung „Bonnetschwester“ erhielten sie wegen ihren gestärkten wießen Hauben. Die Oberdollinger nannten sie oft auch „Bohnenschwestern“ oder „Weißkappade“. Während die Oberin eine Schülergruppe unterrichtete, ging die Kandidatin mit den schwächeren Schülern zum Üben ins angrenzende Sprechzimmer oder in das Gartenhäuschen. Als Oberin Pöschl starb, weinten alle Kinder, so dass Schwester Giuseppe sie wieder beruhigen musste. Die geistliche Lehrerin wurde im Vorraum der Mädchenschule aufgebahrt. Johanna Kloiber, damals beim „Bäckerbauer“ im Dienst, gehörte zu denen, die ihren Sarg zum Friedhof trugen.

Die Oberdollinger Pfarrherren übernahmen nicht nur die Christenlehre, sie bekleideten auch bis zum Jahr 1918 das Amt des Lokalschulinspektors. An die Nachfolger Pfarrer Bücherls Josef Sagstatter und Ludwig Kellermayer können sich die Oberdollinger nicht mehr erinnern. Pfarrer Bonifaz Nagler, ab April 1922 Seelsorger unserer Pfarrei, ist als braver Mann in Erinnerung geblieben. Die Kinder freuten sich auf die Christenlehre. Dr. Nagler verfasste sogar ein katholisches Religionsbuch, das auch in Oberdolling verwendet wurde. Im März 1926 kam Pfarrer Josef Stauner nach Oberdolling. Er soll von der Kanzel gepredigt haben: „Wer einmal ist zum Tanz gegangen, den hat der Teufel schon gefangen. Aber eine Maß sei euch vergönnt, die trink ich selber gern“ Im Unterricht soll Pfarrer Stauner oft zugeschlagen haben. Da wollten die Kinder nicht mehr. Sie trotzten ihm und schwiegen auf seine Fragen. Da holte der Geistliche den Stecken heraus und lief ihnen zwischen den Bänken durch nach. Nachdem Stauner 1935 in den Ruhestand gegangen war und Pfarrer Mayer seine Stelle übernommen hatte, wohnte er mit seiner Köchin im Haus von Ludwig Gerich. Er war längere Zeit krank und starb dann am 30. Januar 1936. Im Wohnzimmer im Anwesen Gerich wurde er aufgebahrt.

Das Knabenschulhaus war die Wirkstätte der weltlichen Lehrer. Hier erteilte Eugen Heldwein wahrscheinlich ab 1906 den Knaben der 1. bis 7. Jahrgangsstufe den Unterricht. Lehrer Heldwein war ein „scharfer Hund“. Er verprügelte die Kinder beim kleinsten Anlass von der ersten Schulwoche an. Als Folge davon trauten sich selbst gute Schüler nicht mehr zur Schule. Seine Rohheit kostete Eugen Heldwein schließlich auch seine Lehrerstelle in Oberdolling. Er schlug Peter Huber, den Sohn des Braumeisters, der im Austragshaus beim Zellbauer wohnte mit dem Vierkantholz nämlich so, dass das Ohrläppchen gleich herunterhing und genäht werden musste. Daraufhin wurde der unberechenbare Lehrer strafversetzt.

„Würde er meinen Buben so schlagen, ich würde aus ihm zwei Hüterbuben machen!“
soll einmal ein Dollinger gesagt haben. Nachdem ab Weihnachten 1927 Lehrer Weigand vertretungsweise den Unterricht übernommen hatte, wurde im April 1928 Friedrich Diller nach Oberdolling versetzt. Von seinen Schülern wird er als streng aber gerecht beschrieben.

Die Armen Schulschwestern mussten nach Hitlers Machtergreifung viele ihrer Niederlassungen schließen. Eine katholische Erziehung war in dieser Zeit vom Staat her nicht erwünscht. Im Schuljahr 1936/37 wurde deshalb eine Erhebung über den Stand der klösterlichen Volksschulen in Bayern durchgeführt. Aus dem Schreiben der Gemeinde Oberdolling werden die Gründe, die einer Aufhebung der Klosterschule entgegenstanden, deutlich. So heißt es dort: „Das Gebäude ist Privatstiftung des Pfarrer Bücherl für die Schulschwestern. (…) Durch den Lehrer und Leiter der Knabenschule wird seit Jahren auf Verweltlichung hingearbeitet, da er eine Zusammenlegung der Knaben und Mädchen wünscht, um dann eine Teilung 1.-3. Jahrg. und 4.-7. Jahrg. durchzuführen mit der Begründung seiner Arbeitserleichterung und besseren schulischen Erfolge. Die Bevölkerung steht aber dem mit sich 98% entgegen schon deshalb, weil die klösterliche Schule nach den Erfahrungen der Eltern, nach Urteilen der vorgesetzten Behörde trotz größerer Schülerzahl besser leistete.

Im Schuljahr 1938/39 kam es zu einer Zusammenlegung der Mädchen- und der Knabenschule und zu einer Teilung der Schüler nach Jahrgangsstufen. Die Klosterschwestern durften aber weiterhin unterrichten. Sie wurden wahrscheinlich auch deshalb geduldet, um den Schulbetrieb trotz vieler in den Krieg eingerückter Lehrer aufrechterhalten zu können. In Vielem mussten sie sich aber nach den Nationalsozialisten richten. Oberin M. Micheline Freilinger, die vom Aufbau bis zum Zusammenbruch des Dritten Reiches im Kloster wirkte, unterrichtete in den folgenden Jahren die niedrigen Klassen im Kloster, während Fritz Diller den oberen Klassen im Knabenhausschulhaus den Unterricht erteilte.

Da die Armen Schulschwestern viele ihrer Niederlassungen schließen mussten, kamen in der NS-Zeit neben der Oberin, der Handarbeitsschwester und der Küchenschwester noch weitere Ordensfrauen ins Oberdollinger Kloster. Während des Krieges war es auf dem Land für die Schwestern auch sicherer. So war von September 1940 bis August 1947 M. Nimia Geis in Oberdolling. Sie versah den Dienst des Mesners.

Auch eine Orgelschwester gab es, M. Luminosa Rampfl. Sie wirkte in Oberdolling von Dezember 1939 bis Dezember 1950. Ab September 1938 lebte die bereits aus dem Schuldienst ausgeschiedene M. Cäsaria Brandl im Kloster. Sie unterstützte Micheline Freilinger und wurde nur „die Ehrwürdige“ genannt. Küchenschwester war von 1917 bis 1944 die aus Kasing stammende M. Theodista Sterler. Sie ist auf dem Oberdollinger Friedhof begraben. Lehrer Diller war zwar auch Organist in der Kirche, wegen seiner konträren politischen Einstellung verstand er sich mit Pfarrer Johann Baptist Mayer nicht zu gut. Bereits Ende 1939 oder Anfang 1940 rückte er als Leutnant der Reserve in den zweiten Weltkrieg ein. Seine Stelle übernahm ab dem Schuljahr 1940/41 Hildegard Zettel, nachdem zuerst Lehrer Baeck aus Theißing und Lehrer Martin Hofmann aus Kasing ausgeholfen hatten. Im selben Jahr wurde das erste Mal eine 8. Jahrgangsstufe in Oberdolling gebildet.

Die Jungen der gemischten oberen Klassen, die die feste Hand von Lehrer Diller gewohnt waren, spielten Fräulein Zettel allerhand Streiche. In ihrem Unterricht verfassten alle Kinder einen Brief an ihren früheren Lehrer. Diller, der wegen einer Kriegsverletzung in Freudenstatt im Lazarett war, antwortete im Juni 1940 all seinen ehemaligen Schülern und schickte jedem ein Bild von sich. Noch im März 1945 fiel er im Alter von 49 Jahren.

Im Schuljahr 1943/44 löste Regina Adam dann Hildegard Zettel als Lehrerin an der ehemaligen Knabenschule ab.

Pfarrer Johann Baptist Mayer war ein feiner, recht angesehener Mann. Als er die Nachfolge von Pfarrer Stauner antrat wollte ein Junge ihn auch ärgern. Doch ehe er sich versah, wurde er am Schlafittchen gepackt und aus dem Ostfenster im ersten Stock des Knabenschulhauses gehalten.

Im Dritten Reich waren viele Oberdollinger Schüler in der Hitlerjugend oder dem Bund Deutscher Mädchen organisiert. Das Knabenschulhaus wurde sogar einige Zeit von der HJ genutzt und der Unterricht deshalb ins Nebenzimmer des Gasthauses Holzapfel verlegt.

Oberin M. Micheline Freilinger (links) und M. Luminosa Rampfl (rechts)

Nach Kriegsende unterrichtete Regine Adam weiterhin im Knabenschulhaus die gemischten oberen Klassen. Als neue Oberin kam M. Piala Wieland nach Oberdolling. Auch sie wird als gerecht, aber streng beschrieben. Die Bestrafung mit dem Bambusstock, dem „Spanischen“, war durchaus noch üblich. Mit Hilfe von Schwester Piala konnte in Oberdolling eine Jugendgruppe der Mädchen gegründet werden. Nach dem Neuanfang kamen in Oberdolling die ersten Flüchtlingskinder zur Schule. Das führte zu einem sprunghaften Anstieg der Schülerzahlen.

Infolge des Marshall-Plans vom Juni 1947 konnte auch in Oberdolling eine Schulspeisung durchgeführt werden. Herta Diller kochte dafür im Knabenschulhaus aus. Die Jungen mussten das Essen für die Mädchen dann mittags ins Kloster tragen. Es gab Gerichte wie Erbsensuppe, Gulasch mit Nudeln oder auch nur Kakao und eine Semmel. Die sogenannte Trockenspeisung bestand aus einer Tafel Schokolade.
Im zweiten Halbjahr 1947/48 bekamen die Lehrerinnen Regine Adam und Schwester Piala Unterstützung durch Otto Bayerer. Er unterrichtete eineinhalb Jahre die 1./2. Jahrgangsstufe und heiratete in dieser Zeit die Dollingerin Agnes Zieglmeier. Im März 1948 verstarb Pfarrer Johann Baptist Mayer. Als sein Nachfolger kam Pfarrer Jakob Kainz in unsere Pfarrei. Er gab aber schon 1950 sein Amt als Seelsorger von Oberdolling an Pfarrer Georg Gnerer weiter. Bereits 1951 verstarb er.

Als vierte Lehrkraft kam im Schuljahr 1948/49 der heimatvertriebene Lehrer Ernst Schubert an die Dollinger Schule. Die Klassenverteilung sah in diesem Schuljahr folgendermaßen aus:

1./2. Jgst.: Otto Bayerer
3./4. Jgst. sowie 5. Jgst. Mädchen: Regine Adam
6.- 8. Jgst. Mädchen: M. Piala Wieland
5.-8. Jgst. Jungen: Ernst Schubert

Im Schuljahr 1949/50 übernahm Regine Adam dann die 1.-4. Jahrgangsstufe alleine. „Der Adam“ wurde aber noch im laufenden Schuljahr von Edith Himmer abgelöst. Die Teilung von Unter- und Oberstufe, sowie die Trennung nach Geschlechtern bei den oberen Klassen sollte bis Mitte der 50er Jahre beibehalten werden . Erst im zweiten Halbjahr 1954/55 gingen die Mädchen und Jungen der 5.-8. Klasse wieder miteinander zur Schule. Sie wurden von da ab von Ludwig Bleimeier unterrichtet. Da die Oberin die Unterstufe übernommen hatte, verließ Edith Himmer Oberdolling.

Lehrer Bleimeier wird als Lehrer geschildert, der den Kindern viel beibrachte. Als Bestrafung für das Aus-dem-Fenster-Schauen hatte er sich etwas besonderes einfallen lassen: Die unaufmerksamen Fenstergucker mussten zur Strafe das malen, was sie gerade sahen. So kam die Kelsbachbrücke öfter zu Papier. Am Faschingsdienstag wurde jedes Jahr zuerst ein Quiz und dann ein Faschingsumzug durch Oberdolling gemacht, an den sich die Schüler noch gerne erinnern. Ab dem Schuljahr 1957/58 wurden dann die 1./2. und die 3./4. Jahrgangsstufe gesondert unterrichtet. Als dritte Lehrkraft kam zuerst Maria Meilinger und 1958/59 dann Wilhelm Heindl an die Oberdollinger Schule. Im Schuljahr 1960/61 wurde Lehrer Heindl dann von Christa Scheiterer (später verheiratete Würflein) abgelöst. Ab September 1965 nahm ihre Stelle Klaus Gültig, der Neffe von Marieluise Fleißer.

Ihre Nachfolgerin M. Adalberta Eckert unterrichtete bis August 1954 im Kloster. Schließlich kam es 1959 nach dem Tod zweier aufeinander folgender Oberinnen, nämlich M. Thomasine Kick (gestorben 14.1.1956) und M. Willerma Sauer (gestorben 4.4.1959) zu einem personellen Engpass des Ordens. Die Stelle der geistlichen Lehrerin musste wegen Nachwuchsmangel der Kongregation von einer weltlichen Lehrkraft besetzt werden. Eine Auflösung der klösterlichen Schule in Oberdolling wurde in Erwägung gezogen. So kam Maximiliane Böll anstelle einer Oberin bis Juli 1961 an die Klosterschule. Im Jahr 1961 konnte der Orden dann aber doch wieder eine Lehrerin nach Oberdolling schicken. M. Arkadia Kammermeier blieb bis August 1967. Als letzte Oberin und Lehrerin wurde schließlich M. Richardis Kick an die Klosterschule versetzt.

Pfarrer Georg Gnerer wirkte bis zu seinem Tod am 24. Juni 1961 in unserer Pfarrei. Sein Nachfolger war Josef Fischer (1962-1964). Dann kam Pfarrer Wilhelm Fank ( 29.4.1982) nach Oberdolling.

Im Jahr 1968 wurde an das Klostergebäude ein Anbau angefügt. Seit dem Schuljahr 1940/41 war in Oberdolling nämlich fast durchwegs Abteilungsunterricht üblich. Bei drei oder vier Klassen konnten ja nicht alle Schüler gleichzeitig unterrichtet werden, da in Oberdolling nur zwei Schulzimmer existierten. So ging im Wechsel eine Schülergruppe vormittags und die andere nachmittags zur Schule. Im Mai 1968 wurde dann mit dem Bau eines neuen Schultrakts mit zwei Klassenzimmern begonnen, der bereits am 3. November eingeweiht werden konnte. Das Knabenschulhaus, das sich in einem schlechten baulichen Zustand befand, wurde von da an nicht mehr länger als Schulhaus genutzt. Im Jahr 1979 wurde es schließlich abgerissen.

Infolge der Neugliederung der Volksschulen kam im zweiten Halbjahr des Schuljahres 1969/70 zuerst die Hauptschule nach Pförring. In Oberdolling existierte noch eine Grundschule, bestehend aus den Jahrgangsklassen 1 und 2 sowie der zusammengefassten Klasse 3/4. Die notwendigen Klassenstärken konnten aber nur durch die Einschulung der Kasinger und Theißinger Kinder in Oberdolling erreicht werden. Als im Schuljahr 1972/73 die Kinder dieser Ortschaften nach Kösching zur Schule mussten, kam auch die Grundschule nach Pförring. Es wurden jedoch zwei Jahrgangsklassen in Oberdolling ausgelagert, nämlich die 2. und 3. Jahrgangsstufe im Schuljahr 1972/73 und die 3. und 4. Jahrgangsstufe im darauf folgenden Schuljahr. Im Sommer 1974 kam es dann zur endgültigen Schließung der Oberdollinger Schule und im Kloster zog der Kindergarten ein.

Im Mai 1977 teilte der Orden der Gemeinde schließlich die Abberufung der Schwestern aus Oberdolling und die Kündigung der Schwesternwohnung zum 1. August mit. Die Oberdollinger nahmen im Rahmen einer Dankandacht und einer anschließenden Feier im Klostergarten Abschied von der Oberin M. Richardis Kick, der ehemaligen Handarbeitsschwester M. Giuseppe Schambeck und Handarbeitsschwester M. Agathangela Paulus.

Geschichtskreis Dolling: Marion Keller, Josef Lohr, Harald Keller und Georg Euringer
Quellen: Staatsarchiv München, Gemeindearchiv Oberdolling, Ordensarchiv der Armen Schulschwestern v.U.L.F
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M.Zieglmeier 9.6.2015